Die Tea Time ist so eine Besonderheit der Briten, die ich Dir gerne vorstellen möchte. Oft wird sie auch als „Five o´clock tea“ bezeichnet. Möchtest Du zu einem Five o`clock tea um 17:00 Uhr einen Tearoom betreten, wirst Du Dich jedoch oft vor verschlossenen Türen wieder finden. „Nanu?“ wirst Du Dich wundern.
Darum anbei eine kurze Einführung in die Teatime, damit Du gut vorbereitet in Deinem Urlaub startest: Der Brite unterscheidet „Cream Tea“, „Afternoon Tea“ und „High Tea“!
Der „Cream Tea“ ist das einfache Modell und wird gegen 16 Uhr eingenommen. Neben einer Kanne schwarzem Tee werden i.d.R. zwei frische Scones mit Marmelade und Clotted Cream serviert. Der Gast kann für gewöhnlich zwischen Plain Scones (trocken) und Fruit Scones (mit Rosinen) wählen. Clotted Cream ist eine sehr fetthaltige und steife Sahne und absolut jede Sünde wert! Der Cream Tea ist also eine 100%-tige Kalorienbombe!
Der „Afternoon Tea“, auch oft als Low Tea bezeichnet, kann schon als eine recht üppige Mahlzeit angesehen werden, die eben traditionell mit Tee eingenommen wird. Neben dem Getränk wird hier eine große Auswahl an Speisen gereicht, die sowohl herzhafte als auch süße Komponenten umfassen. Sandwiches mit unterschiedlichem Belag sind ebenso möglich wie kleine Törtchen, Kuchen oder besagte Scones mit Clotted Cream und Marmelade. Noch heute wird der Low Tea gerne zu besonderen Gelegenheiten gereicht, in Cafés und Restaurants häufig hübsch serviert auf einer Etagere.
Der Afternoon Tea entstand in den britischen Adelskreisen der 1830er und 1840er Jahre. Als Begründerin der Tradition gilt Anna Maria Russell, damalige Herzogin von Bedford. Üblicherweise nahmen Adelige zur damaligen Zeit gegen 12 Uhr eine Mahlzeit ein und anschließend erst wieder gegen 19 Uhr. Die Herzogin ließ sich, um die lange Wartezeit besser überbrücken zu können, nachmittags eine zusätzliche Mahlzeit mit Tee zubereiten. Schon bald entwickelte sich daraus eine Tradition in ganz Großbritannien.
Der High Tea dagegen wird üblicherweise zur Zeit des Abendessens – also zwischen 17 und 19 Uhr – eingenommen. Zusätzlich zum Tee werden herzhafte Speisen gereicht. Fleisch oder Pies sind ebenso möglich wie gegartes Gemüse. Anschließend kann eine süße Nachspeise aufgetischt werden. Ihren Ursprung hat die Mahlzeit wohl in der Arbeiterklasse des 19. Jahrhunderts. Während die Upper Class den Luxus genoss, nachmittags den eben beschrieben Afternoon Tea zu genießen, hatten Arbeiter erst abends Zeit zum Essen und Trinken. So entwickelte sich der High Tea mit einem Fokus auf herzhafte Speisen.
