Wenn Du während Deiner Rundreise genüsslich und entspannt durch die Natur cruist, könnte ein Picknick dem Tag das i-Tüpfelchen verpassen.
Picknick ist zwar keine englische Erfindung, aber es ist „very british“. Das verwundert den Festlandeuropäer vor allem, wenn er diese schöne Gewohnheit mit Blick auf die Wetterdaten der Insel betrachtet.
Im Rokoko wurde das Picknick total hip – besonders in Adelskreisen; naja, die hatten ja auch die nötige Zeit dafür, – hatte aber erstmal noch keinen festen Namen. Es wurde vom Speisen im Freien, „alfresco“, gesprochen. Dieser Begriff konnte sich aber nicht durchsetzen. Erst später wurde das uns noch heute bekannte „Picknick“ daraus.
Es streiten sich die Geister, ob es sich um ein französisches oder englisches Wort handelt. Es könnte sich aus „picquer“ (aufpicken) und „nique“ (Kleinigkeit) zusammen setzen.
Für die Briten ist selbstverständlich sonnenklar, „Picknick“ ist auf der Insel erfunden worden und verweisen auf einen Brief des englischen Lord Chesterfield aus dem Jahre 1748, in dem dieser eine Versammlung, bei der übrigens offenbar nichts gegessen wurde, als „picnic“ bezeichnete.
Unbestritten aber stammt der Picknickkorb von der Insel. Königin Victoria liebte das Speisen im Freien und irgendwie mussten die Speisen ja dorthin geschafft werden. Der Picknickkorb war erfunden. Und da die Briten traditionell viel auf ihr Königshaus halten, taten sie es ihrer Landesmutter nach – bis heute.
Der Butler Stanley Ager prägte das englische Picknick auf der gepflegte Decke und einer Suppe zum Start, heiß oder kalt, die aus der Thermoskanne serviert wird. Beim englischen Picknick geht es üppig zu: Pasteten mit Fleisch und Gemüse, gebrochenes (nicht geschnittenes!!!) Brot, Salat (erst beim Picknick anzumachen). Unerlässlich sind natürlich auch Scones!
Eher unbekannt bei uns ist das in England allgegenwärtige Chutney, was im Zuge der Kolonialzeit in die englische Küche fand, als das Empire noch Indien zum Vereinigten Königreich zählte. Die ursprüngliche Variante aus exotischen Früchten ist längst angepasst an landesübliche Feldfrüchte, die wir auch in Deutschland aus dem Garten kennen (etwa Zucchini oder Kürbis). Ein gutes Chutney zu Fleischpastete oder Grillgut ist ein Genuss und straft die Skeptiker Lügen, Briten könnten nicht kochen. Frisches Obst – etwa Erdbeeren mit Sahne – und Champagner krönen das Mahl im Freien.
Tipp: Frage in Deiner Unterkunft, ob man Dir ein schönes Picknick bereit stellt (natürlich gegen einen Obolus) und lass Dich unterwegs überraschen, was man Dir wohl alles leckere eingepackt hat.