An einem Tag im Mai 2008 besuchten wir die Bladnoch Whisky Distillery im Süden Schottlands. Nach erfolgreichem Einkauf im Shop des Visitor Centers hatten wir unsere Karte auf der Motorhaube ausgebreitet, um den nächsten Streckenverlauf auszusuchen, als wir von einem netten Herrn angesprochen wurden, ob er uns helfen könne. Wie in Schottland üblich, kamen wir schnell ins Töttern.
Graham entpuppte sich nicht nur als Ire, der 3-4 Mal pro Woche von Belfast aus pendelt, sondern obendrein als Eigentümer der Whisky Distillery (damals, ist inzwischen verkauft) und lud uns prompt zu einer persönlichen Führung ein, entschuldigend, weil die Produktion gerade gestoppt sei wegen Reinigungsarbeiten, aber wenn wir trotzdem Interesse hätten… – aber hallo; und ob wir das hätten!
So kamen wir also ganz spontan und völlig unerwartet in den Genuss, die sowieso schon toll anzusehenden Kupfer-Stills nicht nur von außen zu bewundern, sondern auch mit Graham in die Stills hineinzuklettern, um uns gleichermaßen vom Fassungsvermögen im Inneren überzeugen zu können. Es folgte der Rundgang durch das Warehouse inklusive einem winzigen Probeschlückchen (wir mussten ja noch fahren!) aus einem der Fässer, wobei Graham einen Kalauer über japanischen Whisky zum Besten gab, den sein Sohn mal erdreistete mit nach Hause zu bringen und der seiner fachmännischen Meinung nach noch nicht mal zum Pinselreiniger taugt. Nein, nein – das einzig Wahre ist Schottischer Whisky und selbstredend Irischer Whiskey.
Dieses und ähnliche Erlebnisse sind Highlights, von denen man noch Jahre später zehrt und die sich einem definitiv nur im Zuge einer individuellen Autoreise offenbaren.